NOI Techpark in Bozen
Der Technologiepark lässt sich von der Natur inspirieren



Eine Struktur ohne negative Auswirkungen auf die Umwelt und eines der weltweit besten Beispiele für Nachhaltigkeit: das ist NOI Techpark (Abkürzung für Nature of Innovation), der erste Technologiepark, der sich in Sachen Innovation von der Natur inspirieren lässt. Um diesen zu realisieren hat man einen strategisch hervorragenden Standort gewählt: Südtirol, die italienische „Green Region“, zweisprachig (Italienisch-Deutsch) und genau in der Mitte Europas gelegen, auf der Grenze zwischen dem Norden und dem Süden des Kontinents. Als erfolgreicher Player des internationalen Innovationssektors beherbergt NOI Techpark 70 innovative Unternehmen, vier Forschungsinstitute (Eurac Research, Versuchszentrum Laimburg, Fraunhofer Italia, KlimaHaus Agentur), 30 Labors und vier Fakultäten der Freien Universität Bozen. Es sind dort 500 hochqualifizierte Menschen aus 70 Nationen beschäftigt, die insgesamt 15 unterschiedliche Sprachen sprechen.
Ein ehemaliges Aluminiumwerk wird zu neuem Leben erweckt
Als Ergebnis einer bedeutenden öffentlichen Investition – über 120 Millionen Euro, die von der Autonomen Provinz Bozen zur Verfügung gestellt wurden, allerdings mit Hilfe eines Entwicklungsmodells, das auf der Zusammenarbeit mit Privatpersonen basiert – wurde NOI Techpark am 20. Oktober 2017 eröffnet. Er wurde mit dem Ziel ins Leben gerufen, der italienischen Wirtschaft einen Ort für Forschung und Begegnungen im Zeichen der ökologischen Nachhaltigkeit zu bieten. Ein wichtiger Aspekt bei seiner Realisierung betraf außerdem die Stadterneuerung: Wo sich einst ein wichtiges, mittlerweile stillgelegtes Aluminiumwerk befand, wurden 12 Hektar Fläche saniert, womit man dem Beispiel des ehemaligen Pariser Bahnhofs Orsay — welcher inzwischen ein berühmtes Museum ist — und dem der Tate Modern Gallery in London – ein ehemaliges Kohlekraftwerk — gefolgt ist.
Der achtsame Umgang mit dem Planeten: von diesem Prinzip wurde NOI Techpark von Anfang an — bereits mit Beginn seiner Planung — geleitet. Daher verwundert es auch nicht, dass er das erste Bauprojekt in Europa und das zweite weltweit ist, welches mit dem Gütesiegel LEED ND v4 Plan GOLD ausgezeichnet wurde. Dieses bescheinigt, dass keinerlei Auswirkungen auf die umliegende Natur bestehen. Denn, wie bereits erwähnt: Im NOI Techpark ist alles auf Nachhaltigkeit ausgelegt. Das zeigt sich bereits daran, dass sein Energieverbrauch ausschließlich durch erneuerbare Energien gedeckt wird. Darüber hinaus werden hier „grüne” Technologien erforscht, entworfen und konstruiert mit dem Ziel, die Auswirkungen auf die Natur durch den Menschen zu verringern. Und das in sämtlichen Bereichen.
Vier Forschungsschwerpunkte
Dank Spitzenleistungen in den vier Bereichen, die das Herzstück des Technologieparks bilden – Green, Food, Digital, Automation – haben große Unternehmen wie Leitner, Maccaferri und Microtec NOI Techpark als Standort für ihre Forschungszentren ausgewählt. In seinem Inneren befinden sich einzigartige Labors wie terraXcube von Eurac Research: eine Klimakammer, welche Extrembedingungen auf der Erde simuliert, um deren Einfluss auf den Menschen, ökologische Prozesse und Technologien zu untersuchen.
Und NOI Techpark wächst stetig weiter. Am 28. März 2019 wurde D1, das erste Erweiterungsmodul mit 22.000 Kubikmetern — ausschließlich für die Nutzung durch Unternehmen bestimmt — eingeweiht. Die nächsten Etappen? Im Jahr 2021 wird das Institut für Biomedizin von Eurac Research und im Folgejahr die neue Fakultät für Ingenieurwissenschaften der Freien Universität Bozen im NOI Techpark Einzug halten.